„Wir bleiben zu Hause“ heißt es inzwischen in fast jedem Werbespot im TV, im Radio oder auf Werbeplakaten. In Social Media ist #zuhausebleiben zu einem wahren Trend geworden. Von überall prasselt der Aufschrei auf uns ein: Zu Hause bleiben. Abstand halten. Isolation gilt als Akt der Solidarität.
Zugegeben, das ist für uns alle neu und auch ungewohnt. Und Veränderungen (wenn Sie ehrlich zu sich selber sind) mag erstmal niemand auf so wirklich. Veränderungen drängen uns dazu vom Gewohnten abzulassen, umzudenken und sich auf unbekanntes Terrain zu begeben. Diese Veränderungen schüren Unsicherheit. Da wir aber alle gleichermaßen von dieser Veränderung betroffen sind, bringt es nichts den Kopf in den Sand zu stecken. Normalität wird sich wieder einstellen, nur eben in einer anderen Form: Das New Normal.
Im Grunde genommen ist das, in Form der Krisenentwicklung auch ein ganz normaler Prozess, den wir gerade durchlaufen. Ich möchte Ihnen gerne die fünf psychologischen Phasen der Krise vorstellen.
Veränderungen werden grundsätzlich erstmal abgelehnt. Auch Corona wollte niemand zu Beginn so wirklich wahrhaben oder Ernst nehmen. Corona war in Wuhan und das war zum Glück weit genug von uns entfernt. In dieser Phase versucht man durch Ignoranz die Krise von sich abzuwenden. Als würde der Kelch von alleine an uns vorüberziehen.
Spätestens aber mit Heinsberg und Ischgl war Corona plötzlich ganz nah. Es hat sich herausstellt, dass Ignoranz uns nicht weiter nützt. Und unsere Angst und Verunsicherung wurden zu Chaos und Panik. In unserem Fall wurden die Supermärkte leer gekauft. Klopapier und Nudeln wurden zur Mangelware. An dem Kiosk bei mir die Ecke rum konnte man noch Klopapier kaufen. Für einen Schnapperpreis von 5 € die 6er Packung.
Nach der ersten Panik, als der Staub sich gelegt hatte, verfielen wir in eine Art Depression. Ein geregelter Tagesablauf, feste Strukturen oder soziale Kontakte: Durch Corona fielen viele Stützpunkte weg, die der mentalen Gesundheit halt geben. Die Angst vor dem Unbekannten und das langatmige Abwarten führen zu demotivierten bis hin zu depressiven Zuständen.
Aber es gibt Licht am Ende des Tunnels! Da wir nichts an der Situation ändern können, müssen wir die Dinge erstmal so akzeptieren, wie sie nun mal ist. Es müssen neue Lösungswege gefunden werden, um mit der Herausforderung umgehen zu können. Bestimmte Produkte dürfen nur in begrenzten Mengen gekauft werden, wir müssen mindestens 1,5 m Abstand halten und inzwischen einen Mundschutz tragen, wenn wir mit der Bahn fahren wollen, zum Einkaufen gehen oder in sonstiger Form am öffentlichen Leben teilnehmen. Der Job wird - sofern es möglich ist - von zu Hause im Homeoffice aus weiterausgeführt und die Kinder per PC in der „Homeschool“ unterrichtet.
Und mit genau diesen neuen Strukturen fangen wir langsam an, unsere Umwelt wieder auf zu bauen. Unter der Prämisse des begrenzten Einlasses, dem Einhalten des Mindestabstandes und der Bereitschaft 10-20 Minuten Wartezeit einräumen zu können, öffnen in der Fußgängerzone wieder die ersten Läden. Wir entwickeln ein neues Bewusstsein für uns und unsere Umwelt. Home-Office und Home-School werden zum Alltag und Freunde, die wir seit Jahren nicht gesehen haben, begrüßen wir nicht mit einer überschwänglichen Umarmung, sondern einem euphorischen Winken aus sicherer Entfernung. Willkommen im New Normal!
Wie das New Normal in seiner Gänze aussehen wird, kann man zu diesem Zeitpunkt kaum abschätzen. Aber untersuchen!
Zum Glück trägt die Online-Forschung einen digitalen Mundschutz und erreicht im Lockdown genau die Personen, die uns Aufschluss geben können! Uns steht nichts im Weg das „New Normal“, geänderte Konsumverhalten sowie die geänderten Wünsche und Bedürfnisse unserer Kunden zu untersuchen.
Erinnern Sie sich noch an die vier verschiedenen Kunden- und Produkttypen aus meinem vorherigen Beitrag hier... ?
Wenn Wir diese Kundentypen mit den Produkttypen kombinieren ergibt sich die sogenannte Matrix of Danger.
Wer kauft jetzt was?
Welche Produkte sind wichtiger geworden?
Auf welche Produkte verzichtet der Kunde?
Sie müssen nicht erst in den sauren Apfel beißen, um das herauszufinden. In unsicheren und unbeständigen Zeiten wie jetzt kann Marktforschung mit fundierten Zahlen, Daten und Fakten Sicherheit bieten.
Herbert Höckel ist geschäftsführender Gesellschafter hier bei bei der moweb research GmbH. Seit mehr als 25 Jahren ist er Marktforscher. 2004 gründete er die moweb GmbH, welche er bis heute als Inhaber führt. Die moweb aus Düsseldorf ist international tätig und eines der ersten deutschen, auf digitale Verfahren spezialisierte Marktforschungsinstitute.